Siebdrucken analog – nach diesem Motto hatte ich vor ein paar Wochen einen Workshop im @steiermarkhof besucht. In nicht einmal drei Stunden, vom weißen Blatt Papier bis zum fertigen Produkt auf T-Shirts und Totebags. Und all das ganz ohne technische Hilfsmittel. 😳
Geht das überhaupt? … ehrlich gesagt, ich war sehr skeptisch …
Siebdruck-Vorlage erstellen ohne technische Hilfsmittel
Die erste Herausforderung war schon mal, aus dem Stehgreif eine Druckvorlage auf das Papier zu bringen, die anschließend mit einer Schere „inline“ ausgeschnitten werden musste. Dass es ein Schriftzug werden soll, war mir schnell klar. Filigrane Schriftzüge kamen aber schon mal nicht in Frage – die lassen sich nämlich so ganz ohne technische Schneidehilfe nicht umsetzen. An dieser Stelle habe ich mein Studio-Equipment sehr vermisst. Würde es mit Computer, Scanner, Schneideplotter, iPad & Co. doch um so viel einfacher gehen …
Aber gut, Challenge accepted!
Siebdruck-Vorlage auf ein Blatt Papier skizzieren
Ich skizzierte einen „yeah“-Schriftzug auf mein weißes Blatt Papier – mit Bleistift, aber ohne Radiergummi. 🙈 Ich war leider für den Workshop nicht sonderlich gut vorbereitet, aber das ist eine andere Geschichte. 😅 Der Schriftzug musste ja nicht perfekt aussehen. Ich brauchte schließlich nur eine Kontur, die ich anschließend ausschneiden konnte. Das wilde Gekritzel auf dem Papier durfte ich also getrost außer Acht lassen.
Siebdruck-Vorlage aus Papier ausschneiden
Zumindest kam mir nach einiger Zeit der skizzierte Schriftzug in der Größe und Ausführung umsetzbar vor – wenngleich sich das Ausschneiden dann doch nicht als ganz so einfach erwies.
Als es ans Schneiden ging, war ich innerlich ganz hibbelig … denn jeder, der schon einmal eine Schablone von Hand ausgeschnitten hat, weiß, wovon ich spreche. Hat man einmal den falschen Teil weggeschnitten, ist alles für die Katz. Gott sei Dank ist mir aber beim Schneiden kein Fehler passiert. Mein Motto lautete: Besser dreimal überlegen, als einmal falsch schneiden! Sonst hätte ich nämlich gleich noch einmal von vorne beginnen müssen – angefangen mit der ersten Skizze des Schriftzugs.
Siebdruck unplugged
In diesen drei Stunden wurde mir mehrmals bewusst, wie verwöhnt ich eigentlich von Computer, Schneideplotter & Co. war … Mit einer Nagelschere (Handtasche sei Dank!) hat das Schneiden aber ganz gut geklappt. Nebenbei musste ich zwar meinen Perfektionismus ein wenig nach unten schrauben (was mir persönlich sehr schwer fällt) und über diverse Ecken und Kanten im Schnittbild hinwegsehen.
Und dann war sie endlich fertig, meine Papier-Schablone, und wartete darauf, in ihrer Schönheit und vor allem in Farbe zu erstrahlen.
Ich hatte vor ein paar Jahren schon einmal einen Siebdruck-Workshop besucht, da wurde allerdings mein Druck-Sujet vorab klassischerweise auf dem Sieb belichtet. Ich war also mega gespannt, wie es nun mit meiner Papier-Vorlage weitergehen würde.
Surprise! Surprise!
Es war jedenfalls viel einfacher, als gedacht: Schablone unter das Sieb legen, Farbe drauf und einmal (oder mehrmals) mit der Rakel drüber streichen – effektvoll und einfach zugleich. 💡
Was für ein aufregender Moment, als ich das erste Mal das Sieb von meinem Stoff entfernte – yeah!
… und dann wanderte der Schriftzug auch gleich als Seriendruck auf diverse Totebags und T-Shirts.
Am Ende war ich wirklich happy mit dem Ergebnis, aber vor allem auch sehr stolz darauf, dass ich mit so geringen Hilfsmitteln so ein tolles Ergebnis erzielen konnte. Es hat mir jedenfalls wieder einmal die Augen geöffnet und gezeigt, dass man mit wenig Zutaten, etwas Mut/Geduld und dem entsprechenden Know-how auch richtig gut kreativ sein kann. Ich liebe meinen einzigartigen Schriftzug auf T-Shirts und Totebags und bedanke mich an dieser Stelle bei der lieben Karin vom Mitananda HOF, für den tollen Workshop.
Siebdruck steht bei mir bestimmt noch öfter am Programm! 😁
… und der Junior findet es auch voll cool. YEAH! 💪
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