Gelli Print, Geldruck, Gellidruck – drucken mit Gelatine

Gelli Print – Drucken mit einer Gelatine-Platte

Ich liebe Papier, ich liebe Farben und ich liebe es vor allem Farben aufs Papier zu bringen. Das Thema Drucken fasziniert mich ja schon seit Kindheitstagen (damals noch mit selbstgeschnitzten Stempeln aus Kartoffeln, Äpfeln usw.… naja du kennst das bestimmt).

Seitdem ich aber in Besitz einer meiner ersten Buchdruckmaschinen war, hat mich das Thema so richtig in den Bann gezogen. Leider konnte ich in den vergangenen Jahren diese Maschinen auf Grund von Platzmangel und Ortsabwesenheit nicht oder nur sehr eingeschränkt nutzen. Ich musste also unweigerlich nach alternativen Druck-Methoden suchen.

Und ich wurde fündig! Was mir anfangs – im Vergleich zu meinen großen schweren Druckmaschinen – sehr banal vorkam, entwickelte sich für mich zu einem wahren Druckhimmel. Die Rede ist von Gelli Print. Es ist eine Drucktechnik, bei der man keine großen bzw. schweren Maschinen, nicht viel Equipment und auch kaum Platz braucht. Man kann damit zu Hause, im Büro, aber auch komplett ortsunabhängig drucken. Und das finde ich einfach genial.

Was ist Gelli Print?

Gelli Print – auch Gelatine-Druck, Gel-Druck oder Gelli-Druck genannt – ist eine Druckform, die zur Monoprint-Technik (Monodruck) gehört. Das heißt, dass bei jedem Druckvorgang ein einzigartiges Bild entsteht, das man genauso 1:1 nicht mehr reproduzieren kann. Es entsteht also mit jedem Druck-Abzug ein Unikat.

Früher brauchte man Druckpressen (wie jene zum Beispiel, die ich im Keller stehen habe 😅), um die Farben von einer Platte auf das Papier zu bringen. Mit einer Gelplatte kann man das heutzutage aber ganz einfach auf dem Küchentisch machen und damit wunderschöne Druckergebnisse erzeugen.

Gelli leitet sich von „Gelatine“ ab, der Hauptbestandteil, aus dem die Gelplatte besteht. Die kann man übrigens auch selber herstellen. Anleitungen dazu findest du z. B. auf YouTube. Ich habe das aber selber noch nicht ausprobiert …

Wie funktioniert Gelli Print?

DER DRUCKPROZESS KURZ ZUSAMMENGEFASST

Die Gel-Platte ist sozusagen die große Spielwiese. Hier wird mit einem Farbroller (Linolwalze) zuerst die Farbe oder auch mehrere Farben aufgetragen. Anschließend gestaltet man mit unterschiedlichen Hilfsmitteln ein Muster – z. B. mit einem Stempel, mit der Rückseite eines Pinsels, mit diversem Verpackungsmaterial (Noppenfolie), mit Naturmaterialien (wie z. B. Blätter oder Blüten) oder z. B. auch einfach nur mit einem Korkstoppel. Man kann sich dabei unendlich austoben. Anschließend legt man das Papier (mit der zu bedruckenden Seite nach unten) auf die Gelplatte. Mit den Händen oder einem sauberen Farbroller wird das Papier vollflächig angedrückt. Danach zieht man es wieder vorsichtig von der Platte ab und staunt meist nicht schlecht über das Druck-Ergebnis.

Vielleicht ist der erste Abzug nicht gleich der spektakulärste, aber das macht nichts. Man kann mit unterschiedlichen Techniken und Farben immer wieder Flächen überdrucken und dadurch richtig coole Kunstwerke erzeugen.

Gelli-Druck ist wirklich einfach und kinderleicht! Man kann nichts falsch machen – außer, man probiert es erst gar nicht!

👉 Hier geht’s zum Gelli Printing 1×1 inkl. Schritt-für-Schritt-Anleitung

Gelli-Print-Session auf der Terrasse

So sieht es übrigens aus, wenn ich mit unserem Sohn im Sommer auf der Terrasse eine Druck-Session veranstalte ;-)

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Was braucht man für Gelli Print?

GEL-PLATTE

Wie schon erwähnt braucht man jedenfalls eine Gelplatte. Diese Platte gibt es in unterschiedlichen Größen zu kaufen. Ich besitze inzwischen alle möglichen (und unmöglichen 😉) Formate, drucke aber hauptsächlich mit diesen drei Formaten:

13 x 18 cm – wie diese hier z. B.*
15 x 15 cm – wie diese hier z. B.*
20 x 25 cm – wie diese hier z. B.*

FARBROLLER/FARBWALZE

Um die Farbe auf die Gel-Platte aufzutragen, greift man am besten zu einem Farbroller (Linolwalze). Die gibt es ebenfalls in unterschiedlichen Größen. Abhängig von der Größe der Gel-Platte, würde ich auch die Größe der Farbwalze wählen. Aus Erfahrung kann ich dir aber für all die oben genannten Größen z. B. diesen hier* empfehlen.

FARBEN

Für Gelli Print verwendet man am besten Acryl-Farben aus der Tube. Hier kannst du wirklich mit allen Marken und Farben deiner Wahl arbeiten – vom Hobby- bis hin zum Künstler-Bedarf.

Ich persönlich arbeite sehr gerne mit diesen Acryl-Farben:

Aber wie gesagt, auch herkömmliche Acryl-Farben aus dem Bastelladen oder vom Diskonter bei dir ums Eck funktionieren gut. Falls du noch ganz am Anfang deiner Gelli-Print-Reise stehst, beginne einfach mal mit preiswerteren Acrylfarben – vielleicht hast du ja sogar noch irgendwo welche herumliegen? Nachrüsten kannst du jedenfalls später immer noch.

Künstlerfarben sind zwar hochpreisiger, dafür aber auch mit mehr Farb-Pigmenten versehen. Sie decken besser und haben eine brillantere Farbgebung. Aber müssen die Farben überhaupt immer deckend sein? Nein! Es gibt unterschiedliche Farben – die einen sind deckend, die anderen halb-transparent und andere wiederum transparent/lasierend (durchscheinend). Erkennbar ist das anhand der Zeichen (kleine Quadrate) auf den jeweiligen Farbtuben. Je nachdem, welchen Effekt man erzielen möchte, kann die Wahl der richtigen Farben deshalb sehr hilfreich sein. Für das erste Experimentieren mit Gelli Print ist das aber eher nebensächlich. Mit der Zeit bekommst du dann sowieso ein Gefühl dafür.

PAPIER

Papier ist natürlich wichtig, denn darauf soll ja auch gedruckt werden. Hier gibt es aber keine speziellen Vorgaben/Empfehlungen, welches Papier verwendet werden soll. Das kommt ein wenig darauf an, was du mit dem bedruckten Papier machen möchtest.

Für Glückwunschkarten etc. empfehle ich dickeres Karten-Material. Achte nur darauf, dass das Papier keine glänzende Oberflächen-Veredelung hat, sonst könnte es sein, dass diese Schicht auf der Gel-Platte kleben bleibt. Du kannst aber auch auf dünnem Papier (Seide, Butterbrotpapier etc.) drucken, falls du dich z. B. gerne mit Collagen austoben möchtest. Die kann man dann übrigens auch anschließend immer noch auf dickerem Karton kaschieren. Aber Achtung, dünne Papiere reißen sehr leicht ein, wenn man sie von der Gel-Platte ablösen möchte. Mit etwas Übung und Geschick klappt das aber trotzdem ganz gut. Auch alte Buchseiten, Zeitungspapiere und natürlich auch farbige Papiere können bedruckt werden. Deiner Fantasie sind keinerlei Grenzen gesetzt.

Übrigens kannst du auch Stoffe damit bedrucken. Ich persönlich bin aber beim Papier zu Hause. Das ist meine Leidenschaft, damit kenne ich mich aus ;-)

DIESE DINGE SIND ZUDEM FÜR GELLI PRINT SEHR HILFREICH

  • Baby-Feuchttücher zum Reinigen der Gel-Platte bzw. der Farbwalze (sowie Finger und Hände!)
  • Zeitungspapier oder altes bedrucktes Papier (zum Abrollen der überschüssigen Farbe)
  • Küchenrolle
  • Sprühflasche mit Wasser (zum Reinigen und/oder für coole Effekte)

Ich drucke sehr gerne mit Naturmaterialien wie Blätter, Gräser und Blüten. Aber grundsätzlich kann man mit allen möglichen Materialien die unterschiedlichsten Muster kreieren. Man weiß nie so genau, was dabei heraus kommt – und das macht den ganzen Druckprozess unheimlich spannend. Ich liebe es einfach! ♡

Hier noch ein paar Druck-Ergebnisse:

Gelli Print zum Kennenlernen – der Mini-Videokurs

Möchtest du Gelli Print gerne selbst ausprobieren und mehr über die Technik und die benötigten Materialien erfahren? Dann ist mein Mini-Videokurs „Gelli Print zum Kennenlernen genau das Richtige für dich!

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