Buch-Tipp: Nachhaltige Schnittblumen

Ein bisschen Blumenliebe, ein bisschen Off-Topic – und ganz viel Herz

Slowflowers – vom Anbau bis zum Verkauf

Manchmal begegnet einem ein Buch genau zur richtigen Zeit. Und manchmal ist es mehr als nur ein schönes Werk zwischen zwei Buchdeckeln – sondern ein liebevoller Begleiter, der inspiriert, erdet und die eigene kreative Reise noch ein Stück weiterträgt. „Nachhaltige Schnittblumen“ von Margrit de Colle ist genau so ein Buch. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den Haupt Verlag, der mir dieses wunderschöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat – eine echte Freude!

Dass ich dieses Mal ausnahmsweise ein bisschen Off-Topic schreibe, hat gute Gründe. Große sogar! Denn erstens bin ich quasi Nachbarin von der Slowflower-Farm Vom Hügel – einem Ort, an dem Margrit de Colle nicht nur gärtnert, sondern mit Herz, Verstand und unermüdlicher kreativer Hingabe lebt und ihr Wissen als erste Bioblumen-Bäuerin Österreichs weitergibt. Zweitens ist Vom Hügel meine liebste Workshop-Location, wenn es ums kreative Austoben mit Gelli Print und Handlettering geht. Und drittens – und das wiegt vielleicht am meisten – verdanke ich u. a. auch Margrit meine Liebe zu Blumen, insbesondere zu den Dahlien. Alles begann mit einem ihrer Workshops. Und was soll ich sagen: Die Leidenschaft hat Wurzeln geschlagen. 🤗

Seitdem finden Blumen, Blüten, Gräser und Blätter nicht nur ihren Weg in mein kreatives Schaffen auf Papier, sondern auch in Kränze, Sträuße und viele liebevoll gestaltete Deko-Objekte. Und das Schöne ist auch, dass ich inzwischen mit ganz anderen Augen auf das schaue, was da draußen wächst. Und in meinem Garten wächst inzwischen so einiges … 🙈 Deshalb kommt diese Buchempfehlung auch nicht aus dem Kopf, sondern mitten aus dem Herzen.

Zwischen Blumenacker und Werkstatt

Dieses Buch ist kein klassisches Gartenbuch, sondern ein praxisorientierter Begleiter für alle, die in die Welt der nachhaltigen Schnittblumen eintauchen möchten. Es lädt zum Schmökern, Nachschlagen und Loslegen ein – ganz egal, ob man ein kleines Schnittblumenbeet im eigenen Garten plant oder sich einfach bewusster mit dem Thema nachhaltiger Blumenkultur auseinandersetzen möchte. Wie starte ich mein eigenes, nachhaltiges Schnittblumen-Projekt? Wie wird es erfolgreich? Und wohin kann es wachsen?

Margrit de Colle spricht auch offen über gesellschaftlich relevante Themen rund um die Blumenindustrie – und zeigt gleichzeitig praktische Wege auf, wie es auch anders geht: mit Verantwortung, Wertschätzung und ganz viel Liebe zur Natur. Dazu gibt’s jede Menge Tipps, Ideen und konkrete Anleitungen, die sich an den individuellen Bedürfnissen deiner eigenen Blumenprojekte orientieren.

„Wir haben es selbst in der Hand“
– Margrit de Colle

Ein Buch, das Wurzeln schlägt

Margrit nimmt uns mit auf ihre Blumenreise, die mitten im steirischen Vulkanland ihren Ursprung hat – aber in Wahrheit überall dort beginnt, wo jemand eine Hand in die Erde steckt und bereit ist, etwas wachsen zu lassen.

Das Buch ist reich bebildert – mit wunderschönen Fotos von Renate Trummer (langjährige Mitarbeiterin und Fotografin). Man spürt auf jeder Seite: Hier schreibt jemand, der weiß, wovon er spricht – und der mit echter Hingabe gärtnert. Es geht um das Säen, Pflegen und Schneiden von Blumen im Rhythmus der Jahreszeiten. Um Vielfalt statt Monokultur. Und um die Freude an langsamen, sinnlichen Prozessen.

Ganz besonders toll finde ich auch, wie selbstverständlich Margrit das Thema Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellt – ohne erhobenen Zeigefinger, sondern mit Begeisterung und praktischen Tipps, die Lust machen, selbst aktiv zu werden. Vom eigenen Schnittblumenbeet bis zum bewussten Umgang mit Ressourcen, von der Auswahl der Sorten bis hin zur Ernte: Alles ist mit viel Erfahrung, aber auch mit einem feinen Gespür für Ästhetik erzählt.

Ein kurzer Blick ins Buch – oder: Was dich erwartet

Nachhaltige Schnittblumen ist in fünf große Kapitel gegliedert, die sich wie ein roter Faden durch das Thema ziehen – von der Liebe zur Blume bis hin zur eigenen kleinen Bio-Blumenproduktion. Hier ein kleiner Einblick:

1. Natur und Kultur – Warum lieben wir Blumen so sehr?
   Ein stimmungsvoller Einstieg, der den Bogen spannt von Jahreszeiten und Vergänglichkeit bis hin zu Fragen rund um Regionalität, Fairness und Nachhaltigkeit. Was steckt hinter der Blumenindustrie? Und was macht die Slowflower-Bewegung so besonders?
2. Ab aufs Feld – Eigene Zutaten anbauen
   Hier wird es ganz praktisch: Es geht um Pflanzen, Menschen und Ideen. Einjährige und zweijährige Blumen, Stauden, Sträucher, Gräser, Kräuter, Trockenblumen – alles, was ein natürliches Arrangement ausmacht, wird hier liebevoll und verständlich erklärt.
3. Bio-Schnittblumen in Anbau und Kultur
   Wie sieht der Alltag im Blumengarten aus? Was gilt es bei der Ernte, Pflege und Nachbehandlung zu beachten? Dieses Kapitel liefert das nötige Handwerkszeug für alle, die tiefer einsteigen möchten.
4. In der Werkstatt
   Jetzt wird gestaltet! Ob einfache Sträuße oder aufwendige Werkstücke – Margrit teilt ihr Wissen aus unzähligen Jahren Praxiserfahrung, ohne dabei den Blick für das Schöne zu verlieren.
5. Dein eigenes Bio-Schnittblumen-Projekt
   Für alle, die den nächsten Schritt wagen wollen: Dieses Kapitel gibt Einblick in Anbauplanung, Unternehmertum, Preisgestaltung, Marketing und Vertrieb – und zeigt, dass auch kleine Projekte einen großen Unterschied machen können.

Blumenliebe trifft Werkstattliebe

Unter all den spannenden Kapiteln im Buch finde ich mich ganz besonders „in der Werkstatt“ wieder – nicht nur, weil ich Blumen liebe, sondern weil ich selbst mit großer Freude gestalte, kombiniere, spiele. Das Zitat zu Beginn dieses vierten Kapitels hat mich direkt abgeholt:

„Idee, Inspiration, Individualität – der Schlüssel zum Erfolg in der Werkstatt ist die Kombination von gutem Handwerk, von Gefühl, von Intuition und von ganz viel Experimentierwillen!“

Besser hätte ich es nicht sagen können. Denn genau das ist es, was kreative Arbeit für mich ausmacht – und was mich mit Margrits Zugang so sehr verbindet.

In diesem Kapitel werden auch die wichtigsten Werkstücke anschaulich erklärt und mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen sowie stimmungsvollen Bildern begleitet: vom klassischen Kranz (egal ob als Adventskranz, Türkranz oder zartes Blumenkranzerl fürs Haar – die Technik bleibt dieselbe) über lockere Blumen-Arrangements in der Vase bis hin zum liebevoll gebundenen Strauß.

Besonders schön finde ich Margrits Gedanken zur Form des Kreises – sie schreibt, dass der Kreis als die älteste Form überhaupt gilt. Und damit schließt sich für mich auch auf sehr persönliche Weise ein Kreis: meine Liebe zur Natur, zur Gestaltung und zum handwerklichen Tun fließt hier zusammen. Vom Hügel ist für mich längst mehr als ein Ort – es ist mein zweites Wohnzimmer. Ich durfte dort nicht nur viele Workshops als Teilnehmerin erleben (und dabei unglaublich viel über Blumen, Gemüse & die Verarbeitung lernen), sondern gebe dort inzwischen auch selbst Handlettering- und Gelli-Print-Workshops.

Kurz gesagt:

Ich bin ein großer Fan. Von Margrit, von ihrem wunderbaren Schaffen – und von diesem Buch. ❤️

Noch mehr bunte Blumenvielfalt gibt es natürlich auf der Slowflower-Farm Vom Hügel im steirischen Vulkanland oder im neuen Vom-Hügel-Store in Graz. Schau doch gerne mal vorbei – bestenfalls in Kombination mit einem Workshop mit mir?!  

Neugierig auf meine eigenen Blumen-Kreationen?

Ob zarte Blütenkränze, saisonale Arrangements oder verspielte Kombinationen aus Blättern, Blüten und Farbe: 👉 Hier findest du eine Auswahl meiner floralen Arbeiten.

Ich freue mich, wenn du dich inspirieren lässt! 🌸🌿

Alles Liebe ♡