6 Gelli Print Fehler, die du kennen solltest

Die 6 häufigsten Fehler beim Gelli Print – und wie du sie vermeidest

Du liebst es, mit deinen Händen etwas Schönes zu erschaffen – und möchtest dich endlich mal wieder kreativ austoben? Dann ist Gelli Print wie gemacht für dich.

Diese intuitive Drucktechnik vereint Spiel, Natur und Farbe – und zaubert mit einfachsten Mitteln kleine Kunstwerke aufs Papier. Egal ob du schon erste Erfahrungen gesammelt hast oder gerade erst losstartest: In diesem Artikel zeige ich dir die häufigsten Gelli Print Fehler – und wie du sie ganz entspannt vermeidest.

👉 Du weißt noch gar nicht genau, was Gelli Print eigentlich ist – oder wie es funktioniert? Dann schau am besten zuerst hier vorbei:
🔗 Gelli Print 1×1 – So geht Gelli Printing

Gibt’s beim Gelli Print überhaupt „Fehler“?

Es gibt zwar kein Richtig und kein Falsch – aber ein paar Stolperfallen. Beim Gelli Print ist fast alles erlaubt. Aber dennoch gibt es ein paar Dinge, die dir unnötig den Spaß verderben können.

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Diese 6 Gelli-Print-Fehler solltest du kennen (und vermeiden)

1️⃣  Zu viel Farbe auf der Gel-Platte

Typischer Gelli-Print-Fehler: Du trägst die Farbe zu dick auf – die Rolle schmatzt richtig auf der Gel-Platte, und beim Drucken entstehen Farbflächen mit wellenartiger Struktur.

So klappt’s besser: Verwende lieber weniger Farbe und rolle sie dünn und gleichmäßig aus. Ein guter Anhaltspunkt: Die Farbe soll nicht zu sehr glänzen und deine Gel-Platte sollte einen matten gleichmäßigen Farbauftrag haben.

Gelli Print Fehler – zu viel Farbe auf der Gel-Platte

2️⃣  Zu wenig Farbe auf der Gel-Platte

Typischer Gelli-Print-Fehler: Du bist zu vorsichtig – und am Ende sieht man fast nichts auf dem Papier. Gerade beim Arbeiten mit Blättern oder feinen Gräsern ist das schade, weil die schönen Strukturen verloren gehen.

So klappt’s besser: Wenn dein Druck zu blass ausfällt, nimm ein kleines bisschen mehr Farbe und verteile sie großzügiger. Die Farbe sollte die Gel-Platte gleichmäßig bedecken, aber ohne dicke Schichten. Mit ein bisschen Übung findest du schnell deine perfekte Menge.

Gelli Print Fehler – zu wenig Farbe auf der Gel-Platte

3️⃣  Das Papier, das dir den Druck verdirbt

Das falsche Papier: Du verwendest Papier, das nicht zur Technik passt – z. B. Fotopapier mit glatter Beschichtung, bei dem die Farbe kaum haftet oder sogar auf der Gelplatte kleben bleibt.

So klappt’s besser: Greif zu mattem, eher saugfähigem Papier – ideal ist Mixed-Media-, Kraft- oder Aquarellpapier mit leichter Struktur. Auch Transparentpapier oder Seidenpapier funktionieren wunderbar – besonders, wenn du deine Drucke später in Collagen verwenden möchtest.

💡 Extra-Tipp: Experimentiere ruhig mit alten Buchseiten, Packpapier oder Naturpapier – je „lebendiger“ die Oberfläche, desto spannender der Effekt!

Warum Fotopapier beim Gelli Print keine gute Wahl ist:

  1. Die Beschichtung ist versiegelt
    Die Oberfläche von Fotopapier ist meist stark beschichtet (damit Tinten nicht verlaufen) – genau diese Versiegelung verhindert aber, dass die Acrylfarbe richtig haften oder ins Papier einziehen kann. Beim Abziehen bleiben dann oft Farbreste auf der Platte zurück, und der Druck wird unregelmäßig oder reißt ab.

  2. Es kann auf der Gelplatte kleben bleiben
    Besonders bei frischer oder dicker Farbschicht kann es tatsächlich passieren, dass die glänzende Oberfläche leicht an der Gelplatte „klebt“ – was zu unschönen Stellen oder sogar zu Beschädigungen an der Oberfläche führen kann. (Ist mir selbst bei günstigerem Fotopapier auch schon passiert 😅)

  3. Es fehlt die „Saugkraft“
    Anders als z. B. Mixed-Media- oder Aquarellpapier saugt Fotopapier keine Pigmente ein – was oft zu fleckigen, rutschigen Ergebnissen führt.

Gelli Print Fehler – Fotopapier

Pssst… dieses Bild ist übrigens KI-generiert – aber die Szene dahinter ist (leider!) real. Ich habe diesen Fauxpas mit Fotopapier tatsächlich vor Jahren selbst erlebt – nur leider kein Foto davon gemacht. Und glaub mir: Die Gelplatte danach wieder sauber zu bekommen, war eine kleine Geduldsprobe 🙈 Deshalb: lieber gleich das richtige Papier verwenden – deine Gelplatte wird’s dir danken!

4️⃣  Die Gel-Platte reinigen statt Schichten aufzubauen

Nach jedem Druck wird die Platte geputzt. Zugegeben, das ist jetzt vielleicht kein typischer Fehler, aber erst durch mehrere Farbschichten entstehen beim Gelli Print meist die spannendsten Drucke!

Deshalb: Trau dich, Farbe „stehen zu lassen“. Überdrucke alte Farbreste mit einer neuen Farbe – gerade durch diese kleinen Überlagerungen entstehen faszinierende Tiefen und Strukturen.

Oder wie es eine Gelli-Print-Kollegin mal so schön sagte:

Wenn auf der Gel-Platte noch Farbe bleibt, ist das kein Fehler – sondern die Einladung zur nächsten Überraschung.

💡 Extra-Tipp: Am Ende deiner Druck-Session kannst du mit einem neutralen Papier alle Farbreste abziehen – daraus entsteht oft der schönste „Zufallsdruck„ des Tages! Ich persönlich liebe den „Grunge„-Effekt, der durch diverse Farbüberlagerungen entsteht!

Gelli Print Fehler – Grunge Effekt

5️⃣  Die Farbe zu früh von der Gel-Platte abziehen

Typischer Gelli-Print-Fehler: Du bist ungeduldig (verstehe ich total 😄) und hebst das Papier zu schnell ab – die Farbe bleibt nur halb oder gar nicht haften, oder reißt unschön ab.

So klappt’s besser: Gib deinem Druck Zeit. Wenn du mehrere Schichten aufgetragen hast oder mit deckenden Farben arbeitest, warte mindestens 2–3 Minuten, bevor du das Papier abziehst. So können die Farbpigmente gut ins Papier eindringen, und dein Druck wird klar und satt.

Sehr oft bekomme ich aber z. B. auch diese Frage hier gestellt:

Warum trocknet Farbe auf der Gelplatte zu schnell?

Das Trocknungsverhalten deiner Farbe hängt stark von der Umgebungstemperatur ab.
An heißen, trockenen Sommertagen kann die Farbe auf der Gelplatte deutlich schneller trocknen – manchmal sogar in wenigen Sekunden! An kühleren, feuchteren Tagen hast du dagegen etwas mehr „Spielraum“.

💡 Extra-Tipp: In meinen Sommer-Workshops arbeite ich deshalb oft mit sogenannten Golden Open Acrylics* – diese bleiben länger offen, also feucht, und geben dir mehr Zeit für deine Komposition.

Golden Open Acryfarben für Gelli Print

👉 Wenn du wissen möchtest, welche Farben ich am liebsten für Gelli Print verwende, dann lies gerne hier weiter:
🔗 Meine liebsten Acrylfarben für Gelli Print

6️⃣  Perfektionismus statt Experimentier-Freude

Typischer Gelli-Print-Fehler: Du möchtest, dass alles gleich „schön“ aussieht – und bist enttäuscht, wenn dein erster Druck nicht perfekt ist.

So klappt’s besser: Gelli Print ist ein Spiel! Kein Druck (Wortspiel erlaubt 😄), kein Ziel. Es geht nicht um „schön“ im klassischen Sinn, sondern um Ausdruck, Prozess und Freude. Unregelmäßigkeiten, Unschärfen, kleine Überraschungen – das alles macht den Charme deiner Drucke aus.

💡 Extra-Tipp: Drucke in Serien und unterschiedlichen Lagen! Meist wird erst der zweite oder dritte Abzug richtig spannend – manchmal entstehen gerade aus den vermeintlich „missglückten“ Drucken die liebsten Stücke.

Deshalb auch hier noch einmal mein Gelli-Print-Mantra, dass du vielleicht schon an der ein oder anderen Stelle hier auf meinem Blog gesehen bzw. gelesen hast 😉

trust the process

Gelli Print darf wild sein – und du darfst dabei du selbst sein 🌿

Es gibt kein Richtig oder Falsch – trau dich, experimentiere, sei neugierig – und lass dich überraschen. Gelli Print ist wie ein kleines kreatives Abenteuer, bei dem du nichts falsch machen kannst. Ob im Wohnzimmer, im Atelier oder draußen auf der Terrasse: Du brauchst nicht viel – nur Farbe, Papier, vielleicht ein paar Blätter oder einfache Gestaltungswerkzeuge …

Hier zeige ich dir 10 einfache Gelli-Print-Ideen zum Ausprobieren 🔗

Wenn du magst, begleite ich dich aber auch gerne in einem Kurs oder Workshop durch die Welt des Gelli Prints – Schritt für Schritt, mit Herz und ohne Druck – wie z. b. in meinem liebevoll gestalteten Onlinekurs „Gelli Print zum Kennenlernen“. Darin zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du mit einfachen Mitteln wunderschöne Drucke zauberst – ganz ohne Vorkenntnisse, aber mit ganz viel Freude fürs kreative Spielen.

Alles Liebe ♡ HAPPY PRINTING

Katja Haas PapierLiebe Unterschrift

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